Las Vegas NV - Olancha (Kalifornien)

Wir verlassen Sin City und fahren durch's Death Valley. Es wird schnell wärmer, obwohl es in Las Vegas auch nicht gerade kühl war. Auf dem Weg nach Badwater, dem tiefsten Punkt Nordamerikas  (85,5m unter dem Meeresspiegel), ist nur noch steinige, felsige Wüste. In Badwater steigen wir aus dem Auto: wumm! 48 Grad Celsius! Wir laufen kurz auf die kleine Salzpfanne und dann wieder ab ins Auto! Auf dem Weg zum Visitors Center biegen wir kurz in eine gravel road (Schotterstraße) ab, die sehr holprig ist. An ihrem Ende soll man eine Meile zu einer besonderen Felsformation gehen können. Wir geben bei der Hitze nach 300 m Bergauflaufens auf!
Etwas weiter geht ein Straßenabzweig durch die Artist's Palette. Ein wunderschöner Weg durch bunte Felsenformationen und farbige Sanddünen, die von Mineralien künden, die hier in den 1800ern von 'Diggern' geschürft wurden, z.B. Borax, Gold und Silber.
Das Visitor Center ist wieder sehr informativ mit guten Filmen. Wir fahren nach einer längeren 'Bildungspause' weiter durch eine ständig wechselnde, faszinierende Landschaft bis zu unserem Übernachtungsort Olancha, der so eben außerhalb des Nationalparkes liegt.
Ort kann man eigentlich nicht sagen. Wir haben zunächst Probleme, das Ranch Motel zu finden. Hier ist nämlich wirklich nur Gegend! Nachdem wir an einer Tankstelle in 'the middle of nowhere' gefragt haben, weil das Navi als Ziel auf der Tankstelle besteht, weist uns der asiatischstämmige Tankwart in gebrochenem Englisch den Weg. 
Eine Handvoll Holzhäuschen an der Landstraße, eins davon unser Motel. Sehr einfach, sehr teuer, aber sauber mit schwächelndem Internet. Man merkt, dass die Menschen hier keine Mittel haben, ihre Häuser in Schuss zu halten. Die Wirtsleute sind hektisch bemüht um uns und erzählen, welche Stars hier schon waren und welche Filme hier gedreht wurden. Wir kennen sie leider alle nicht! Außerdem berichten sie, dass es hier im Winter richtig kalt wird. Sogar Schnee gibt es, und zwar genug zum Schifahren. Naja, hinter dem Haus beginnt die Sierra Nevada! Jedenfalls sind wir offensichtlich heute die einzigen Gäste hier.
Gut, dass wir in Bezug auf Essen immer einen Vorrat dabei haben, da ja meistens in den Motels kein Frühstück angeboten wird. Hier gibt es jedenfalls in erreichbarer Nähe nichts!
Ein wirklicher Kontrapunkt zu Las Vegas! Krasser geht's nicht, soviel ist mal klar! 
Las Vegas NV - Olancha CA => 258 Meilen

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Kommentare: 1
  • #1

    Frank Reinecke (Montag, 01 September 2014 22:52)

    Da werden Erinnerungen wach. Die "vielfältige" Flora in dieser "versenkten Senke" war schon in den Achtzigern mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Die salzverkrusteten Erdschollen in Badwater liefern wahrscheinlich das Streugut für die Straßen in den besagten Wintern. Die Amerikaner hatten ja schon immer einen ausgeprägten Sinn für das Praktische. Fehlt nur noch, dass sie dort demnächst portioniertes "salt to go/drive" verhökern. Bevor mir noch mehr Abwegiges in den Sinn kommt, lege ich mich jetzt hin und freue mich auf den nächsten Eintrag. Euer Harvey ;-).